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Motivation

Die Umsetzung dynamischer und anbieterübergreifender Multi-Cloud-Szenarien mit unterschiedlichen Infrastrukturkonfigurationen ist derzeit nahezu unmöglich. Es fehlt an einem ganzheitlichen, infrastrukturübergreifenden Ansatz, der in der Lage ist, End-to-End-Garantien zu gewährleisten.

Für viele aktuelle Anwendungen sind die Leistungsfähigkeiten des klassischen Best-Effort-Internets ausreichend. Allerdings gilt dies nicht für eine Reihe zukünftiger Anwendungen, die in verschiedenen Leistungsbereichen deutlich höhere Anforderungen stellen. Das Projekt Tellus führt für diese kritischen Anwendungen eine umfassende Anforderungsanalyse durch und entwickelt auf Basis der Ergebnisse eine optimierte Lösung.

Zielsetzung von Tellus

Die Vision von Gaia-X ist die Errichtung einer sicheren, vernetzten und föderierten Dateninfrastruktur, die Datensouveränität innerhalb von Datenökosystemen gewährleistet. Das Projekt Tellus ergänzt diese Infrastruktur durch eine effiziente Anbindung und Integration heterogener Netzwerkstrukturen innerhalb verschiedener Cloud-Ökosysteme. Heute existieren bereits geschäftskritische Anwendungsfälle, die hohe Anforderungen nicht nur an Cloud-Dienste, sondern auch an Netzwerke hinsichtlich Latenz, Bandbreite, Sicherheit, Resilienz, Dynamik und Monitoring stellen.

Tellus entwickelt, basierend auf solchen Use Cases der beteiligten Partner, ein Overlay über Kaskaden von Cloud-Anbietern, Vernetzungsdienstleistern und Cloud-Anwendern. Es ermöglicht unter Berücksichtigung kritischer Anforderungen eine End-to-End-Vernetzung mit Garantien für Hybrid-Cloud-Szenarien. Im Sinne von Gaia-X werden durch die Integration basierend auf Standards, Schnittstellen und Systemen Domänengrenzen überbrückt, Interoperabilität und Portabilität sichergestellt und dadurch dynamische Netzwerke mit variablen Bandbreiten, niedrigeren Latenzen, gesteigerter Sicherheit und kontrolliertem Datenfluss im Netzwerk geschaffen.

Technisch gesehen entwickelt das Projekt Tellus innovative Prototypen für domänenspezifische Anwendungen in Bereichen wie Industrie 4.0, Gesundheitswesen und Smart Living. Darüber hinaus schafft Tellus eine wichtige Grundlage: Durch eine realistische Adaptation breitflächig durch Gaia-X kann der Gesamtmarkt für den Wirtschaftsstandort Deutschland und das gesamte europäische digitale Ökosystem signifikant beeinflusst werden.

Innovation und Meilensteine

Das Innovationspotential des Tellus-Projekts liegt besonders in der End-to-End-Ausrichtung, die darauf abzielt, Datenräume durch eine Erweiterung in Richtung der Netzwerkinfrastruktur von bestehenden, heterogenen und nicht integrierten Lösungen zu verbessern. Zurzeit müssen Cloud-Anwender, die verteilte geschäftskritische Cloud-Anwendungen implementieren möchten, die einzelnen Komponenten von verschiedenen Dienstleistern separat erwerben – oft ohne End-to-End-Garantien – und diese dann sowohl zeit- als auch kostenintensiv kombinieren.

Zur Erreichung der Projektziele wurden folgende Meilensteine definiert:

  1. Anforderungsanalyse abgeschlossen: Dieser Meilenstein wurde erreicht und diente der Identifikation spezifischer Bedürfnisse und Anforderungen für das Projekt.
  2. Technische Architektur definiert: Auch dieser Meilenstein wurde erreicht. Die Architektur bildet die technische Grundlage, auf der das Tellus-Netzwerk aufbaut.
  3. Konzeption des Network und des Cloud Layers abgeschlossen: Dieser Meilenstein markiert die Fertigstellung der Planungsphase für die Netzwerk- und Cloud-Komponenten des Projekts.
  4. Implementierungsphase abgeschlossen: Geplant für den 33. Projektmonat, wird dieser Meilenstein den Abschluss der Implementierung der technischen Komponenten des Tellus-Projekts darstellen.
  5. Tellus-Prototyp implementiert und verfügbar: Im 36. Projektmonat soll der Prototyp vollständig implementiert und für die Nutzung verfügbar gemacht werden.

Diese Meilensteine sind entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung des Tellus-Projekts und die Erreichung seiner ambitionierten Ziele.

Konsortium

Das Tellus Konsortium, unter der Leitung von DE-CIX, setzt sich aus insgesamt neun Unternehmen zusammen, die ihre spezifische Fachkompetenz einfließen lassen. Mimetik, IONOS und Trumpf präsentieren kritische Anwendungsfälle, die während des Projekts gründlich analysiert werden. Plusserver und Spacenet bringen ihre langjährige Erfahrung als Nischenanbieter von Cloud-Services ein. Wobcom unterstützt das Projekt in seiner Funktion als Internet-Service-Provider. KAEMI, als Managed Service Provider, trägt seine Expertise in der Digitalisierung verschiedener Unternehmen bei. Cloud&Heat begleitet das Projekt als Betreiber diverser Infrastrukturlösungen. Dieses breitgefächerte Fachwissen fördert die Entwicklung und Implementierung des Tellus-Projektes und trägt maßgeblich zur Erreichung seiner Ziele bei.